Wassernapf und Brunnen

Das Trinkwasserangebot an unsere Samtpfoten ist ja selbstverständlich, doch es gibt ein paar Feinheiten, auf die ich gern aufmerksam machen möchte.

Viele Halter platzieren den Wassernapf neben den Futternäpfen, dieser Ort kann katzseits akzeptiert werden, doch wir können unseren Fellnasen bessere Trinkangebote machen.
Wie sieht es in der Natur aus?
Die Falbkatze, Ahnin unserer Samtpfoten, deckt ihren Flüssigkeitsbedarf fast ausschließlich über die Beutetiere, sie leckt das Blut auf und auch die Beute selbst, Kleinsäuger, Vogel oder gar Insekt besteht zu einem hohen Prozentsatz aus Feuchtigkeit. In der natürlichen Umgebung der Falbkatze gibt es nur wenig Wasser und die Katze hat kein ausgeprägtes Durstgefühl wie z.B. ein Hund oder der Mensch, ihr Stoffwechsel und ihre Organe sind entsprechend darauf ausgelegt, der Urin ist sehr konzentriert, das ist bei unseren Hauskatzen genauso.
Je mehr Feuchtigkeit sie also über ihr Futter aufnehmen, umso besser. Darüber hinaus sollte man ihnen Wassernäpfe anbieten und hier ist die Akzeptanz meist höher, wenn diese in Entfernung zum Futterplatz stehen. In der Natur würde eine Katze ihre Beute an keiner Wasserstelle fressen.
Um die aus Sicht unserer Samtpfoten besten Plätze zu finden, empfiehlt es sich über einige Wochen (ja, manchmal dauert es mit der Akzeptanz, auch wenn es sich dann zum Lieblingsplatz entwickeln kann) Wasserschalen an mehrere Orte zu verteilen, die uns geeignet erscheinen, etwas geschützt sind, an Plätzen die häufig von den Katzen frequentiert werden und auf jeden Fall in einigen Metern Entfernung zu den Katzentoiletten. So finden sich mit der Zeit die beliebtesten Trinkschalen-Plätze und man kann das Angebot wieder auf ein bis drei Schalen reduzieren, je nach Platz und Katzenzahl.
Je öfter Katzen an Wasserschalen vorbeikommen, umso eher fühlen sie sich animiert zu trinken. Eine weitere Möglichkeit zum Trinken zu animieren, ist bewegtes Wasser. Am einfachsten ist da ein Katzenbrunnen, standfest, aus Keramik mit lebensmittelechter Glasur oder vielleicht Edelstahl. Kunststoff empfinde ich persönlich als weniger geeignet, es läßt sich selten so hygienisch reinigen wie Keramik oder Edelstahl und nimmt Gerüche leichter an.
Wichtig ist beim Brunnen die Möglichkeit der einfachen Demontage und gründlichen Reinigungsmöglichkeit, auch die Brunnenpumpe sollte wöchentlich demontiert und gereinigt werden.

Wer sich für einen Brunnen entscheidet, lässt ihn besser 24 h am Tag laufen, durch die ständige Bewegung wird das Wasser mit viel Sauerstoff versorgt und verkeimt nicht so schnell. Einen Kohlefilter halte ich persönlich für unnötig.
Es gibt Brunnen mit Kugel, sanftem Überlauf und auch Kaskaden – letztere sind bei Katzen, die gern aus dem Wasserhahn trinken, der Hit. Wenn der Brunnen nicht gut angenommen wird, kann das sowohl am Standort, wie an der Beschaffenheit liegen, z.B. ein Kaskadenfan bekommt eine Brunnenkugel. Einfach ausprobieren.

Sehr gut geeignet als Wasserschale sind Schüsseln/Schalen mit mind. 14 cm Durchmesser (damit die Schnurrhaare nicht anstossen), sehr gern größer, jedoch nicht zu tief. Standfest, kippelsicher und deshalb mit höherem Eigengewicht ist von Vorteil.
Empfehlenswerte Materialien sind Keramik (lebensmittelechte Glasur), Porzellan oder auch Edelstahl. Plastik ist meist auf Dauer unhygienisch und nimmt Gerüche an. Glas ist auch geeignet, im Scherbenfall allerdings problematisch, weil die vielen kleinen Splitter sich sehr weitläufig verteilen und dabei unauffällig sind, das ergibt Verletzungspotenzial.
Geeignete Schalen müssen keinesfalls im Tierzubehör erstanden werden, günstige und gute Schalen finden sich in der Geschirrabteilung von Möbelhäusern, z.B. Ikea oder was man aus dem bereits vorhandenen Bestand an Geschirr entbehren kann.
Auch Töpfermärkte oder Keramik via Internet, z.B. Keramik im Hof, viele Anbieter bei Etsy, sind ein Eldorado und wenn man etwas mehr ausgeben möchte, findet sich dort wunderschöne, katzentaugliche Keramik. Ich selbst bin ein Fan von schöner Keramik – ob es den Katzen daraus besser schmeckt, als aus den günstigen Ikeaschüsseln meiner Anfangszeit, ist allerdings nicht gewiss.

 

Hier einige Beispiele aus unserem Katzenhaushalt:

Unter meinen eigenen Katzen gibt es absolute Brunnenfans (Kaskaden, sonst wird Wasserhahnservice gefordert) und Wasserschalenbevorzuger. Vier Nasen lieben Mineralwasser, einer besteht auf Leitungswasser. Draussen im Sommer schlägt die Gieskanne mit frischem Leitungswasser alles andere, gleich danach kommt der Kleinteich. Katzen haben da eindeutig unterschiedliche Vorlieben.

Keramikschale, Innendurchmesser unten 16 cm, oben 18 cm, dadurch sehr Schnurrhaar-freundlich

 

Keramikschale, Innendurchmesser 15,5 cm, durch die geringe Füllhöhe und den hohen Rand sieht man die Schnurrhaare leicht antippen – Teddy liebt diese Schale dennoch und zieht sie anderen Modellen vor

steilrandige höhere Schalen werden komfortabler, wenn sie recht voll gefüllt werden – bei uns scheidet das aus, wegen dann gelegentlich katzenaktivitätsinduziertem hohen Seegang mit nachfolgender Überschwemmung

 

der Brunnen ist von Keramik-im-Hof, dort kann man Brunnen in verschiedenen Ausführungen mit Wunschglasur bestellen oder auch gelegentlich günstige FehlerchenBrunnen erwerben, in jedem Fall sind die Brunnen sehr standfest, leicht zu reinigen und erfreuen sich in der Katzenwelt großer Beliebtheit

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und im Garten sind Teich und Giesskanne beliebt, vor allem die Giesskanne... die Fellnasen erwarten „ihre“ Kanne stets vollgefüllt vorzufinden – bei der Nutzung gemäß des ursprünglichen Verwendungszweckes möge ich mich bitteschön beeilen




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